Am 14.05.2011 fand im Rahmen des 100 jährigen Jubiläums des Kreuzbund Fulda die 4. Veranstaltung zum Thema „Sucht in der Familie“ statt.

Danach begann Herr Klaus Schmitt als verantwortlicher Referent mit seinem Vortrag.

Herr Schmitt ist seit 20 Jahren systemischer Familientherapeut in den Suchtkliniken Mahlertshof und Schloss Mackenzell. Beide Institutionen sind dem Guttemplerorden angeschlossen.
 

Herr Schmitt betonte, dass das Thema „Sucht in der Familie“ zu seinem täglichen Arbeitsfeld als Therapeut gehört. Aufgeteilt in verschiedenen Schwerpunkten und anhand von reellen Beispielen erklärte er den interessierten Teilnehmern die Problematik des Themas. Zum Einstieg definierte er das Wort Sucht und wies auf die einzelnen Faktoren zur Erkennung eines abhängigen suchtkranken Menschen hin. In seiner Darstellung des „Dramadreiecks“ beschrieb er das Verhältnis vom Suchtgeschädigten, dem Retter und des Opfers.

Die Familienatmosphäre sowie die einzelnen Belastungsfaktoren der Eltern und der Kinder wurden als Merkmale einer Suchtfamilie verdeutlicht. Unter dem Begriff „Familienregeln“ in einer Suchtfamilie verstand es Herr Schmitt Fakten wie Verschweigen von Problemen, Gefühle kontrollieren, Bedürfnisse unterdrücken und keine Veränderung zulassen, anschaulich zu beschreiben. Zugleich machte er auf das Rollenspiel im Familiensystem aufmerksam und betonte einzelne Situationen wie Schuldzuweisung, die Übernahme der Kinder von verschiedenen Rollen, im Besonderen als Friedensstifter, aber auch in der Rolle des sich schützenden Clowns. In einem Videofilm von einer Suchtfamilie wurden die Sichtweise, die Beobachtungen, der Umgang und die Erlebnisse der Kinder gegenüber ihren suchtkranken Eltern gezeigt.        

Autor: Reinhold Schreiner

KB Fulda