Angebote für Kollegen u. Vorgesetzte von Suchtkranken
Mindestens fünf Prozent aller Erwerbstätigen sind alkoholkrank, davon geht die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) aus. Weitere zehn Prozent sind stark gefährdet. Die Fehlzeiten bei Alkoholabhängigen liegen durchschnittlich 16mal höher als bei Nichtabhängigen, sie sind dreieinhalb mal häufiger in Betriebsunfälle verwickelt. Jede sechste Kündigung ist alkoholbedingt. Qualitätseinbußen, Krankheits- und Fehlzeiten verursachen einen volkswirt- schaftlichen Schaden von jährlich rund 20 Milliarden Euro.
Je früher das Problem erkannt wird, umso besser für die Betroffenen, ihre Familien und Kollegen. Das bedeutet für Kollegen, nichts zu entschuldigen, nichts zu verdecken und Auffälligkeiten nicht zu vertuschen, sondern die Tatsachen zu benennen.
Für Vorgesetzte und Geschäftsleitung bedeutet das, die eigene Rolle zu kennen, berechtigte Forderungen angemessen zu stellen und für die Einhaltung arbeitsvertraglicher Pflichten zu sorgen sowie das Motto "Helfen vor kündigen" ernst zu nehmen. Betriebsräte und Interessenvertretungen sind aufgefordert, betriebliche Hilfekonzepte mitzugestalten.
Der Kreuzbund berät Kollegen und Vorgesetzte und bietet suchtkranken Arbeitnehmern Unterstützung bei ihrem Ausstieg aus der Abhängigkeit.
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