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Sucht im Alter!
Im Rahmen des 100 jährigen Jubiläums des Kreuzbund Fulda
fand am Mittwoch, dem 04.05. 2011 um 19 Uhr die dritte
Veranstaltung zum Thema „Sucht im Alter“ im Nikolaus- von-
Flüe- Haus Petersberg statt.
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Zu Beginn der Veranstaltung begrüßte der 1.
Vorsitzende des Kreuzbund Diözesanverband Fulda
e.V., Walter Krasnik die Teilnehmer und stellte in
einem Überblick der Arbeit und die Funktionen des
Kreuzbundes vor. |
Gleichzeitig wies er auf die noch bevorstehenden
Termine und Veranstaltung zum Jubiläumsjahr hin.
Danach leitete Herr Krasnik zum eigentlichen Thema des
Abends über und übergab das Wort an Herrn Jean Christoph
Schwager.
Herr Schwager ist Suchttherapeut in der AHG- Klinik
Wigbertshöhe in Bad Hersfeld und betreut seit nunmehr 20
Jahren suchtkranke Menschen mit den Krankheitsbildern
Alkohol- Medikamenten und Spielsucht. Zum Einstieg seines
Referates sprach Herr Schwager über die demographische
Entwicklung der Gesellschaft in Deutschland und der
Feststellung, dass die älteren Menschen zunehmen und somit
auch die Gefahr der Sucht im Alter wächst. Anhand der
Patientenaufnahmen 2009 zur stationären Therapie in der AHG-
Klinik Wigbertshöhe Bad Hersfeld, machte sich bemerkbar,
dass die Zahl der Patienten über 50 ein gutes Drittel
überschreitet.
Aus der langjährigen Erfahrung im Umgang mit suchtkranken
Menschen ging Herr Schwager auf die Warnsignale bei älteren
Menschen der Alkohol- Medikamenten- und Spielsucht ein und
erörterte im einzelnen die auftretenden Verhaltensweisen.
Als zweiter wichtiger Punkt dieser Suchtkrankheiten sprach
er die dazu auslösenden Faktoren an. Gerade im Alter
entsteht Einsamkeit, gefolgt von fehlenden Tagesstrukturen,
Verlust der Arbeit oder traumatische Erlebnisse, die aus der
Vergangenheit des Abhängigen bisher verdrängt wurden und
jetzt wieder neu in Erscheinung treten. Anhand eines
Fallbeispiels gelang es Herrn Schwager den Teilnehmern diese
Problematik eines Patienten deutlich zu veranschaulichen.
Ein wichtiger Aspekt der Veranstaltung war für alle
Anwesenden die Möglichkeiten zur Behandlung der
angesprochenen Suchtkrankheiten. Herr Schwager ist
Mitbegründer des Konzepts +50 in der AHG- Klinik
Wigbertshöhe. Dies veranlasste ihn, im Inhalt seines
Referates, das Konzept näher zu beschreiben. Somit gab er
einen anschaulichen Einblick in das Warum, die Entwicklung
und die Struktur der Therapie +50. Er betonte die
Therapieinhalte einer altershomogenen Gruppe und deren
passgenauen Varianten und Möglichkeiten zur Behandlung.
Autor:
Reinhold Schreiner
KB Fulda
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Fotos: © KB DV Fulda 2011
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